Wie die fortschrittliche Lasertherapie bei Pigmentflecken hilft - wissenschaft.de

2022-12-07 16:38:26 By : Mr. Sage Hu

Kein Mensch hat von Natur aus eine komplett makellose Haut. Schätzungsweise 90 Prozent der Erwachsenen haben eine oder mehrere pigmentierte Hautstellen. Diese Pigmentflecken sind meistens harmlos und müssen nur selten medizinisch entfernt werden. Dennoch empfinden viele Betroffene die sichtbare Überpigmentierung als ästhetisch störend. Für diese Fälle stehen inzwischen moderne Verfahren bereit, um die pigmentierten Hautstellen schonend und gleichzeitig effektiv zu entfernen. Bei leichten und gutartigen Hautveränderungen wenden Hautärzte moderne Methoden wie die Lasertherapie an, die schonend zu einem schöneren Hautbild verhilft.

Die Bezeichnung „Pigmentflecken“ fasst unterschiedliche Hautveränderungen zusammen, die hinsichtlich ihrer Farbe und Form variieren. Diese Altersflecken können erblich bedingt sein, aber auch andere Ursachen haben. Einige Wissenschaftler sehen die UV-Strahlung als hauptsächliche Ursache für eine vorzeitige Hautalterung an. Da das größte menschliche Sinnesorgan mit Farbpigmenten auf UV-Strahlung reagiert, aktiviert sie gewissermaßen eine natürliche Schutzfunktion. Nach übermäßigen Sonnenbädern werden die Melanin-produzierenden Hautzellen jedoch gestört, sodass sie nicht mehr richtig funktionieren. Hierbei entsteht eine schubweise Produktion des Bräunungspigments Melanin, das sich nunmehr nicht mehr gleichmäßig über die Haut verteilt. Als Resultat entstehen die Pigmentflecken, da der Körper das abgelagerte Melanin nicht abbaut. Oftmals sind diese an exponierten Stellen im Gesicht, auf dem Dekolleté oder an den Händen augenscheinlich zu sehen.

Auch Faktoren wie Rauchen, Verletzungen, stressbedingte Ursachen oder der natürliche Alterungsprozess lassen die Pigmentierungen entstehen. Da auch hormonelle Gründe zu Pigmentflecken und Altersflecken beitragen, sind Frauen prozentual häufiger betroffen als Männer. Begünstigt durch die Hormone Progesteron und Östrogen, entstehen die Flecken verstärkt durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille oder während einer Schwangerschaft. Insbesondere die während einer Schwangerschaft gebildeten Hautflecken bilden sich in vielen Fällen selbst zurück und verblassen mit der Zeit.

In der Medizin haben sich bei Pigmentflecken unterschiedliche Therapieoptionen bewährt. In manchen Fällen wenden Hautärzte chemische Peelings an, die verhornte Zellen von der obersten Hautschicht lösen. Durch diese Maßnahme soll die Haut neue Zellen bilden und einen ebenmäßigeren Teint ausbilden. In der Praxis sind insbesondere Peelings, die Fruchtsäure enthalten, alles andere als sanft. Da die Säure aggressiv bis in die tiefen Hautschichten eindringt, verursacht sie bei einer unsachgemäßen Anwendung schwere Irritationen.

Eine schonendere Methode, die bei gutartigen Pigmentflecken bevorzugt angewandt wird, ist die Lasertherapie. Hautspezialisten aktivieren bei dieser medizinischen Therapie die körpereigenen Selbstheilungskräfte. Indem hochkonzentrierte Lichtimpulse in die Hautschicht eindringen, erhitzen sie die Pigmente stark. Durch die Hitze zerfallen die abgelagerten Teile in viele kleine Trümmer. Anschließend transportieren die Immunzellen und das Lymphsystem die Reste der „Trümmer“ ab, sodass sich neue Hautzellen bilden können. In einigen Fällen verschwinden die Pigmentflecken durch den Laser gänzlich oder erscheinen deutlich blasser.

Der Vorteil der Lasertherapie liegt in ihrer hautschonenden Anwendungsweise. Im Gegensatz zu den risikobehafteten Peelings lassen sich pigmentierte Hautstellen mit Lasern schmerz- und nebenwirkungsarm behandeln. Im Normalfall empfinden die Patienten die Behandlung als minimal unangenehm, aber nicht als schmerzhaft. Wie viele Behandlungen erforderlich sind, um die Pigmententfernung durchzuführen, entscheiden Ärzte und Patienten gemeinsam. Gemeinhin entscheiden die Anzahl, die Größe sowie die Farbintensität der Pigmentflecke darüber, wie viele Sitzungen im Einzelfall erforderlich sind. Abhängig von der Körperregion dauert eine solche Behandlung zwischen 30 und 60 Minuten. Anschließend empfehlen die Ärzte bis zu acht Wochen Erholungszeit, ehe ein weiterer Eingriff erfolgen sollte.

Forscher und Hautärzte gehen von einer insgesamt guten Verträglichkeit aus. Da das Laserverfahren minimalinvasiv erfolgt, hält sich der wahrgenommene Schmerz bei den meisten Patienten in Grenzen. Oftmals nehmen diese lediglich ein kurzes „Zwicken“ in der Haut wahr, das nach der Bestrahlung sofort abklingt. Als erwartbare Nebenwirkungen stufen die Experten leicht gerötete und geschwollene Hautstellen ein. Nebenwirkungen, die über die mit der Zeit entstehenden Abschürfungen hinausgehen, treten normalerweise sehr selten auf. Im Zweifelsfall sollten sich Menschen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen vorab hinsichtlich möglicher Neben- oder Wechselwirkungen beraten lassen.

Vor einer Lasertherapie führen die Ärzte ein umfassendes Beratungsgespräch mit den Patienten. Bevor eine Entscheidung für oder gegen den Eingriff fällt, sollten die Ärzte über vorliegende Hauterkrankungen und eingenommene Medikamente informiert werden. Nach der Beratung bestimmen die Mediziner in einer Hautanalyse, welche Form der Pigmentierung vorliegt. Eine konkrete „Vorsorge“ bedarf es bei der Lasertherapie nicht, allerdings sollten Patienten einige Tage vor dem Eingriff übermäßiges Sonnenbaden vermeiden.

Nach der Behandlung bleibt für ein bis zwei Wochen eine sichtbare Kruste auf der Haut zurück. Damit der Heilungsprozess gut voranschreiten kann, sollten Patienten die direkte Sonneneinstrahlung zunächst meiden. So lässt sich sicherstellen, dass sich die pigmentproduzierenden Zellen nicht erneut aktivieren. Zudem versuchen die Ärzte, dem Infektionsrisiko mit einer antibiotikahaltigen Creme prophylaktisch entgegenzuwirken. Innerhalb der ersten Tage darf kein Schmutzwasser auf das Hautareal kommen, sodass Patienten auf Bäder und Duschen zunächst verzichten sollten. Nach einigen Tagen kann die Körperpflege wie gewöhnt erfolgen, auch Kosmetika stellen kein Problem dar.

Mit einer Narbenbildung müssen Patienten nicht rechnen, sofern sie den Schorf nicht abkratzen und die Wundheilung unterstützen. Das Risiko einer zurückbleibenden Narbe lässt sich zusätzlich reduzieren, sofern die Behandlung bei einem qualifizierten Facharzt erfolgt. Um zufriedenstellende Ergebnisse zu gewährleisten, sollten sich Patienten folglich an einen Facharzt für Hautkrankheiten wenden. Als besonders qualifiziert gelten Mediziner, die ein zusätzliches Studium bei der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft absolviert haben.

Es gibt nur wenige Kontraindikationen, die gegen eine Lasertherapie sprechen. Bei Menschen mit sehr dunklem Teint könnte die Laserbehandlung in manchen Fällen keine zufriedenstellenden Ergebnisse hervorbringen. Personen mit Sommersprossen oder einem sehr hellen Hautbild könnten möglicherweise empfindlich auf das energetische Licht reagieren. In diesen Fällen ist es eventuell erforderlich, die Energie des Lasers entsprechend anzupassen.

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg StiftungJetzt ist morgenWie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Cla|ri|no  〈n.; –s, –s od. –ri|ni; Mus.〉 Sy Clairon (2) 1 hohe Trompete, Bachtrompete … mehr

Ek|to|ske|lett  〈n. 11; Biol.〉 Außenskelett bei Wirbellosen u. Wirbeltieren; Ggs Endoskelett … mehr

ad|ap|ta|bel  〈Adj.; –ta|bler od. –tab|ler, am –s|ten〉 passend, Anpassungsvermögen besitzend; →a. adaptieren … mehr

Redaktion bdw+ abonnieren Heft abonnieren Newsletter abonnieren

Seminare & Kongresse bdw-Leserreisen Wissensbücher des Jahres bild der wissenschaft shop

Abonnementbetreuung, Probehefte, Einzelverkauf, Adressänderungen: Leserservice bild der wissenschaft Postfach 810580 70522 Stuttgart

Telefon: +49(0)711 7252-201 E-Mail: bdw@zenit-presse.de

bild der wissenschaft Ernst-Mey-Straße 8 70771 Leinfelden-Echterdingen

Telefon: +49(0)711 7294-345 E-Mail: wissenschaft@konradin.de

Mediadaten AGB Impressum Datenschutz Datenschutzeinstellungen