Familie: Villinger Familie Kamylin kann aber die teure Medizin nicht mehr bezahlen

Villingen-Schwenningen. Daniel Kamylin ist fünf Jahre alt und auf den Rollstuhl angewiesen. Seine Eltern, Jelena und Sergej Kamylin, steht die Sorge ins Gesicht geschrieben. Denn sie wissen, dass Daniel nie wird laufen können und dass er dauerhaft einen Muskeltrainer, eine sogenannte medizinische Powerplate, benötigen wird, um das wenige, was seine Muskeln leisten können, zu erhalten. Dieses Gerät ist teuer und übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Eltern.

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten erzählt das Ehepaar aus Villingen von seinen Sorgen. Sergej Kamylin ist Hausmann und kümmert sich um Daniel sowie den elf Monate alten Aaron. Der sechs Jahre alte David geht noch in den Kindergarten. Mutter Jelena arbeit bei Edeka als Fachverkäuferin an der Fleischtheke.

Als Daniel ein Jahr alt gewesen sei, habe er noch nicht stehen können. Auch hatte er keine Kraft in den Beinen, um im Liegen etwas wegtreten zu können, erklärt das Ehepaar.

Sie besuchten mit Daniel die Kinderklinik, wo ihnen gesagt wurde, dass ihr Sohn entweder noch keine Lust hatte zum Laufen oder dass er unter Multiples Sklerose leiden würden. Sie sollten noch auf das Ergebnis der Untersuchung warten. "Wir haben drei Monate gewartet und gingen dann mit Daniel zu Dr. Christoph Leonhardt, einem Kinderarzt und Neurologen", so Sergej Kamylin. Er habe Daniel Blut abgenommen und es habe sich bestätigt, dass Daniel nie laufen werde, da er unter der recht seltenen Krankheit "spinale Muskelatrophie" leide. "Ein Neuron in seinem Körper funktioniert nicht", so das Ehepaar.

Daniel habe sehr teure Spritzen verschrieben bekommen. Die habe die Kasse bezahlt, erklärt der Vater. Dann seien sie mit Daniel in die Galileo Uni Reha nach Köln gefahren und haben sich das Muskeltraining-Gerät für ein halbes Jahr geliehen. Daniel wird darauf gelegt und festgeschnallt, dann wird das Gerät in die Senkrechte hochgefahren und beginnt unter den Füßen zu vibrieren und regt die Muskulatur im gesamten Körper an, erläutert der Vater.

Nach einem Antrag an die Kasse habe diese das Ausleihen des Geräts auf ein halbes Jahr genehmigt und bezahlt, das zweite halbe Jahr habe die Deutsche Muskelstiftung "Philipp und Freunde" bezahlt, zeigt er auf.

Um auf diesem Gerät stehen zu können, benötige Daniel eine Unterschenkel-Orthese, also spezielle, maßgefertigte Schuhe, die er für die Powerplate benötigt und ohne diese er nicht stehen könne, so der Vater. Zweimal in der Woche fährt er mit Daniel zur Physiotherapie, aber die Orthese-Schuhe, sie kosten 3000 Euro, zahle die Kasse nicht.

Gerät kostet 10 500 Euro

Da Daniel diesen Muskeltrainer immer benötigen wird, will das Ehepaar Kamylin den Muskeltrainer kaufen. "Dieser Trainer kostet 10 500 Euro, und unsere finanziellen Mittel sind erschöpft", betont das Ehepaar.

Es wendet sich hilfesuchend an die Mitmenschen in der Region. Wer helfen möchte, könne sich an die Israelitische Kultusgemeinde Rottweil-Villingen unter www.ikg-rottweil.de wenden.