[So geht's] Narben entfernen: Mit diesen Methoden! | ELLE.de

2022-12-07 16:43:24 By : Mr. Carl Chen

Sie sind eine Art lebenslanges Andenken auf unserer Haut: Narben. Egal ob an versteckten Körperstellen oder zentral im Gesicht, die Male können als störend empfunden werden, eine ästhetische sowie psychische Belastung darstellen, jucken, brennen und sogar schmerzen. Was also tun? Leben muss man nämlich nicht mit seinen Narben auf der Haut, denn die Dermatologie kann mit neuester Technologie helfen.

Es kann beim Schälen der Kartoffel passieren, durch einen operativen Eingriff oder durch Hautprobleme wie Akne: eine Verletzung unseres größten Sinnesorgans – der Haut. Durch die Wunde kurbelt der Körper das Abwehrsystem an, um Keime auszuspülen sowie die Neubildung von Hautzellen, die die Verletzung schließen sollen. Das neue Gewebe, das so entsteht, wird auch als Ersatzgewebe bezeichnet. Da die Kollagenfasern hier parallel angeordnet sind und nicht verflochten, wie vergleichsweise bei gesundem Gewebe, ist die Narbenhaut weniger elastisch. Es fehlt ihr außerdem an den Pigmentzellen Melanozyten, die für unsere Hautfarbe verantwortlich sind, sowie an Haaren, Talg- und Schweißdrüsen – deshalb heben sich die Male auch so markant von dem Rest unserer Haut ab.

Narbe ist nicht gleich Narbe, denn je nach Verletzung bilden sich unterschiedliche Formen des Ersatzgewebes. Auch die Behandlung muss immer an die Art der Narbe angepasst werden, um wirklich ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen. Die häufigsten Typen von Narben hier im Überblick:

Atrophe Narben sind eingesunkene, nach innen gezogenen Narben, die häufig durch schwere Akne in Teenagerjahren oder durch Pocken verursacht werden. Der Körper konnte bei der Wundheilung nicht genügend Bindegewebe produzieren, weshalb Vertiefungen an diesen Stellen entstehen. Atrophe Narben lassen das Hautbild sehr unregelmäßig wirken und sind deshalb besonders im Gesicht ein großer Störfaktor.

Mehr dazu: Hat man die Akne im Griff, bleiben oftmals Narben zurück. Wir verraten, wie man Aknenarben wieder los wird.

Hypertrophe Narben erkannt man an ihrer geröteten, wulstigen und verhärteten Optik. Die Male entstehen durch eine Überproduktion von Bindegewebsfasern während der Wundheilung und können später oft leichte Schmerzen oder Juckreiz verursachen. 

Auch sogenannte Keloide entstehen durch eine Überproduktion an Bindegewebe und breiten sich über den Bereich der früheren Wunde hinaus aus. Sie entstehen häufig durch Verbrennung und zeichnen sich durch eine hellrote oder lila Färbung aus.

Diese Art von Narbe trägt beinahe jeder auf der Haut: kleine, weiße und flache Narben. Sie sind normal verheilt und oft nur schwer zu erkennen. Da sie kaum Probleme bereiten, muss man diese Male meistens nicht behandeln.

Rot gefärbte Narben sind stark durchblutet und entstehen meistens durch sehr tiefe Verletzungen. Sie können körperliche Beschwerden bereiten und sich verhärten.

Egal ob eingesunkene, rote und wulstige Narben oder Male, die durch Operationen entstanden sind: Eine Therapie mit dem Laser ist die wohl bekannteste und gängigste Form der Narbenentfernung. Die neuesten Technologien setzen hier auf fraktionierte CO2 Laser (z.B. Fraxel-Laser). In kurzen Abständen werden hier Lichtimpulse punktgenau in die Haut abgegeben. Das stimuliert wiederum die Neubildung von straffendem und festigendem Kollagen. Die Gewebestruktur wird so neu aufgebaut und die Haut wirkt deutlich glatter und ebenmäßiger. Für eine erfolgreiche Laserbehandlung sind meistens mehrere Sitzungen notwendig, zwischen den Treatments muss immer eine Regenerationszeit für die Haut eingerechnet werden. Nach der Therapie kann es außerdem zu kurzzeitigen Schwellungen und Sonnenbrand-ähnlichen Rötungen kommen. 

Auch interessant: Wir zeigen mögliche Ursachen auf und verraten, wie man rote Äderchen im Gesicht wieder los wird. 

Sind Narben nach innen gerichtet und liegen deutlicher tiefer als die Haut ringsum, kann eine Injektion mit Fillern helfen. Das funktioniert nach genau demselben Prinzip wie das Unterspritzen von Falten. Die Vertiefungen werden über sehr feine Nadeln mit Substanzen wie Hyaluronsäure, Kollagen, Polymilchsäure oder sogar Eigenfett zielgenau aufgepolstert, die Haut wirkt nach der Behandlung schön ebenmäßig.  

Dermabrasion wird auch als Hautabschleifen bezeichnet. Wie der Name bereits verrät, wird bei dieser Methode der Bereich der Narbe mit einem speziellen Gerät abgetragen. Abgestorbene und verhornte Zellen verschwinden so, der Regenerationsprozess, die Durchblutung sowie die Kollagenproduktion der Haut werden angekurbelt. Es entsteht eine neue, gesunde und glatte Oberfläche. Für die Methode braucht es eine Vollnarkose, nach dem Eingriff muss die betroffene Stelle mindestens zwei Tage mit einem Salbenverband abgedeckt werden. Eine nicht-operative Alternative ohne Narkose zur Dermabrasion ist die Mikrodermabrasion. Diese Methode funktioniert nach demselben Prinzip, ist allerdings deutlich schonender.

Microneedling ist eine noch sehr neue und momentan super angesagte Methode, zur Behandlung für perfekte Haut. Auch Narben können damit gezielt und schnell gemildert werden. Besonders gut eignet sich die Technik für flache und atrophe Narben. Und so funktioniert's: Gearbeitet wird mit einem Derma-Roller oder Derma-Penn, einem Gerät, das mit extrem feinen Nadeln gespickt ist. Diese pieksen bis zu 1.000 Mal pro Minute gezielt in die oberste Schicht der Haut und reizen damit die Ausschüttung von Kollagen, Elastin und Hyaluron. Diese Stoffe festigen, glätten und straffen den Bereich der Narbe und könne diese besonders schön reparieren. Die Behandlung ist übrigens nicht schmerzhaft, für perfekte Ergebnisse braucht es mindestens drei Sitzungen.

Die intraläsionale Kryotherapie (Kältetherapie) gehört zu den beliebtesten Methoden, um Fettpölsterchen schmelzen zu lassen, doch auch Narben können mit diesem Treatment wortwörtlich weggefroren werden. Dafür wird in wulstige, besonders dicke Male eine Miniatur-Sonde eingeführt, die flüssigen Stickstoff unter die Haut pumpt. Das Gewebe wird dadurch von innen nach außen schockgefroren, was die Narbe zum Schrumpfen bringt.

Besonders große, schwerwiegende Narben können natürlich auch klassisch operiert werden. Die betroffenen Stellen werden dabei herausgeschnitten oder -gestanzt und die Wunde mit speziellen Nähten verschlossen. Vorsicht: Keloide-Narben können nach einer Operation wiederkehren! 

Um Narben zu entfernen, ist ein Besuch beim Dermatologen unabdingbar. Er schaut sich das Narbengewebe an und kann erst dann beurteilen, welche Methode sich am besten für eine Entfernung eignet. 

Eine Narbe braucht zwei ganze Jahre, bis sie ihr Endstadium erreicht hat. Jede Menge Zeit also, das Mal zu pflegen und mildern. Dazu gehört immer ein gesunder Lebensstil. Rauchen beispielsweise stört die Durchblutung der Haut und kann so nicht nur zu Falten und einem fahlen Teint sondern auch zu einer schlechten Wundheilung führen. Auch regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und unterstützt so den Heilungsprozess. Narben, die noch nicht älter als zwei Jahre sind, sollten außerdem vor UV-Strahlung geschützt werden. Am besten durch einen Sonnenhut oder Kleidung. Vorsicht bei noch sehr frischen Narben: Reibung durch Kleidung sollte unbedingt vermieden werden! 

Eine beliebte Methode, um den Heilprozess von Narben zu unterstützen, sind außerdem Massagen. Dafür braucht es Fingerspitzengefühl, denn die Male dürfen nur sanft massiert werden und niemals auseinandergezogen werden. Damit würde man einen Bruch der Narbe riskieren. Wundsalben oder Silikonverbände helfen ebenfalls, schmerzende und junge Narben zu mildern. Wichtig ist in jedem Fall eine ausführliche Beratung eines Dermatologen, denn so kann man für jede Narbe die passende Behandlung finden.

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