Sensorhersteller Balluff: Ein neu entwickelter Radar-Scanner macht Unsichtbares sichtbar

2022-12-07 17:36:30 By : Ms. lily Xu

Mark Eberspächer hat mit seinem Team ein Gerät entwickelt, mit dem der Inhalt verpackter Produkte geprüft werden kann. Der Ingenieur erzählt, was ihn antreibt und warum er seit Kurzem auch noch Hochschulprofessor ist.

Neuhausen/Fildern. Er beobachtet die Pillenschachtel, die über das kleine Förderband läuft. Dann schaut Mark Eberspächer auf seinen Laptop. Dort erscheint ein Bild von der Blisterverpackung, die im Karton steckt. Es funktioniert! „Man sieht genau, wenn Tabletten fehlen“, erklärt der 42-Jährige. Der Mann ist ein Erfinder. Mit zwei Jobs: als Entwicklungsingenieur bei Balluff in Neuhausen auf den Fildern. Und als Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.

Bei Balluff, dem Spezialisten für Sensoren und Automatisierung, arbeitet Eberspächer mit einem neunköpfigen Team an einem Radar-Scanner. Der kann durch bestimmte Materialien schauen, mit Mikrowellen-Technologie. Und soll künftig fertig verpackte Produkte checken: Ist der Beipackzettel drin? Die Siegelnaht intakt? Etliche internationale Kunden haben schon Bedarf angemeldet. Eberspächer: „Bei vielen ist die Fehlererkennung in der Produktion ein wunder Punkt, der hohe Summen kosten kann.“

So funktioniert’s: Der Radar-Scanner beleuchtet die Verpackung, wenn sie unter ihm durchfährt. Eine Software erzeugt aus Messdaten Bilder. Das gleiche Prinzip wie beim Bodyscanner am Flughafen. Die Innovation sei nicht nur seine Leistung, sagt Eberspächer: „Dass wir mittlerweile so weit gekommen sind, haben wir der hervorragenden Arbeit des ganzen Teams zu verdanken.“

Schon als Kind war Eberspächer begeistert von Hochfrequenz-Technologie . „Damals habe ich an Sendern rumgebastelt, mit denen man Musik aus dem Radio ertönen lassen kann“, erzählt der Mann, der heute Vater dreier Kinder im Alter von fünf, sieben und neun Jahren ist, im Gespräch mit aktiv. Als 16-Jähriger kauft Mark Eberspächer sich ein Buch über Antennentechnologie. Er macht eine Lehre zum Kommunikationselektroniker, studiert Elektro- und Informationstechnik und promoviert über Metamaterialien, die Objekte unsichtbar machen können. Seit 2013 ist er bei Balluff, unter anderem in der Grundlagenentwicklung von Hochfrequenz-Sensoren.

Sein Vorgesetzter Roland Schaefer erkannte früh, dass Eberspächer auch Freude am Lehren hat. Und bestärkte ihn darin, sich in diese Richtung weiterzuentwickeln. Eberspächer nahm zunächst einen Lehrauftrag an der Uni Stuttgart an, im März nun eine Professur in Würzburg. Balluff bot ihm ein Arbeitsverhältnis, das eine weitere Zusammenarbeit neben der Hochschule möglich macht. Schaefer ist Vice President des Innovation Managements und sagt: „Von seiner Professur haben wir auch einen Nutzen. Wir haben einen Zugang zu seiner Forschungsarbeit und können Studenten zum Beispiel für Master- und Doktorarbeiten gewinnen.“

Balluff (weltweit 3.600 Mitarbeiter) liefert etwa Sensoren, Bildverarbeitungslösungen und Netzwerktechnik. Schaefer: „Wir arbeiten generell sehr viel mit Universitäten, Hochschulen und Instituten zusammen.“ Außerdem gibt es bei Balluff „Inkubationsprogramme“, die mit internen Start-up-Prinzipien Geschäftsideen entwickeln. So ist auch der Radar-Scanner entstanden. 2023 soll die Erfindung auf den Markt kommen.

Wie kamen Sie zu Ihren zwei Berufen?

Ich habe Elektrotechnik studiert, mich auf Hochfrequenztechnik spezialisiert und promoviert. Seit 2013 bin ich bei Balluff. Das Unternehmen hat mich dabei unterstützt, eine Professur anzunehmen, und nebenbei noch hier weiterarbeiten zu können.

Was reizt Sie am meisten?

Mich fasziniert Technik – aber auch, sie anderen zu vermitteln.

Es ist eine Win-win-Situation. Einige meiner Studenten kommen zu Balluff, das nützt beiden Seiten.

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