Die besten Onlinebewertungen bekommt das Zanco Fly von Häftlingen. Das Mini-Handy lasse sich hervorragend verstecken – auch im Körper, heißt es.

Drogendealer und andere Kriminelle sollen auf das gute alte Nokia 8210 schwören. Dies, weil es nicht mit GPS ausgestattet ist und sich dementsprechend schwerer lokalisieren lässt. Jene, die sich dann doch von der Polizei erwischen lassen haben, scheinen sich hingegen eher für das chinesische Zanco Fly zu entscheiden. Dass es zum Knast-Kassenschlager wurde, hat gleich mehrere Gründe.

Das Zanco Fly ist mit Sicherheit kein Smartphone, aber es kann, was es verspricht: telefonieren, SMS schreiben und bis zu 500 Kontakte speichern. Dafür gibts das Gerät denn auch für unter 40 Euro auf Onlineshopping-Seiten wie Amazon und Ebay. Ein Betrag, der sich wohl auch im Gefängnis auftreiben lässt.

Gleichzeitig ist das Zanco Fly kleiner als ein Feuerzeug – nur 7,2 cm lang und 2,4 cm breit – und gilt gar als kleinstes Mobiltelefon der Welt – das wohl schlagendste Argument für Knastis, da eigene Mobiltelefone hinter schwedischen Gardinen für gewöhnlich nicht erlaubt sind. Um es in den Worten eines Amazon-Kommentators zu sagen: «Das Positive an diesem Telefon ist, dass es sehr klein und damit einfach/schmerzlos zu verstecken ist.»

Der ehemalige britische Häftling Carl Cattermole hat einen Survival Guide für Gefängnisaufenthalte geschrieben. Darin wird er laut Vice.com noch um einiges deutlicher: «Es gibt überall Telefone, aber iPhones sind echt selten im Knast. Die meisten Telefone landen früher oder später in einem Arsch. Also vergiss das iPhone 6 Plus. Du siehst sonst aus wie SpongeBob mit seiner viereckigen Hose, wenn du so ein Riesending hintendrin hast.»

Ein anderer Amazon-Kunde gibt dem Zanco Fly volle Punktzahl bei der Bewertung, mit der Begründung: «Keine Anal-Probleme! Es hat meinem Hintern überhaupt nicht wehgetan. Danke, Jungs!» Eine weitere erwähnenswerte Funktion, vor allem für jene, die es auch im Knast nicht lassen können: Das Telefon kommt mit integriertem Sprachverzerrer in 13 verschiedenen Modi und fünf verschiedenen Sprachen. Ein Schelm also, wer denkt, dieses Handy sei für eine bestimmte Zielgruppe gemacht.

Obendrauf verspricht der Hersteller drei Tage Stand-by-Zeit. Man müsse das Gerät also selten aufladen und verringere so die Gefahr, erwischt zu werden, heißt es. Amazon-Kunden aber warnen davor, dass Telefon zu laden, solange es noch im Allerwertesten steckt. Es könnte ziemlich heiß werden und im schlimmsten Fall sogar explodieren.

Obwohl das Zanco Fly auf Ebay mit dem Verkaufsargument «100 Prozent Plastik» angepriesen wird, warnt ein Kommentator außerdem: «Seid gewarnt! Auch wenn sie behaupten, es sei vollkommen aus Plastik – es muss auch Metal verbaut sein. Man kommt also nicht unbeschadet am Metalldetektor vorbei!» Das sei aber der einzige Grund, weshalb er bei der Bewertung nicht alle Punkte gegeben habe, schreibt er weiter.